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Berlinale - Ein erster Eindruck
Nachdem man in den letzten Tage, das Durchstarten der Berlinale-Maschine allerorten beobachten konnte, ist es heute Abend also soweit und das weltweit grösste A-Festival mit PublikumsbesucherInnen eröffnet mal wieder.

Die Vorteile und Probleme sind die gleichen wie immer und funktionieren wird alles trotzdem. Auch wenn ich ganz egoistisch schon extremst genervt bin, von der Pressearbeit der Berlinale, die noch immer institutionell abgesicherten Tölpeln, wie „BZ Kultur“ (das kann eigentlich nur ein Witz sein) den Vorzug gibt vor all den kleinen Medien, die eventuell auch wirklich über eine Film berichten würden und nicht nur Kosslicks Nasenhaare photographiert.

Und schön auch, dass schon am ersten Tag auf das sicherlich nette Dokument des Alterns der Stones von Martin Scorsese, das den Wettbewerb eröffnet, das Selbstbekenntnis des Panoramas folgt: denn der Eröffnungsfilm Mermaid [Rusalka] ist definitiv einer der schlechtesten Filme des Panorama Programms und zudem der Beweis des anhaltenden Dramas der russischen Arthouse-Sparte.

Und wenn das Programm auch einige Schmankerl aufweist, wie Eran Riklis brillianten neuen Film Lemon Tree oder die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko angesiedelte Dystopie Sleep Dealer.Es zeigt sich, dass das Panorama zunehmend zwischen Resterampe für den Wettbewerb und dem Forum zerrieben wird. Um so mehr als Wieland Speck es kontinuierlich schafft, die grottigsten Queerfilme des Jahres an Land zu ziehen. Wie das bei der stetig wachsenden Auswahl an guten queeren Filmen gelingt, bleibt ein Rätsel. Tiefpunkt ist diesmal der „Farmboy fucks Collegeboy in the Bible-Belt“-Streifen Dream Boy von James Bolton.

Dass das Forum mit einer Reminiszenz an sich selbst eröffnet ist angesichts des absolut gerechtfertigten überragenden Erfolgs des Guy Maddin und Isabella Rossellini vom letzten Jahr absolut gerechtfertigt. Neben dem Langfilm My Winnipeg, den die beiden dieses Jahr ins Rennen schicken, gibt es Rossellinis erste eigene Filmarbeit zu bewundern, die Insektenporno-Reihe Green Porno. Über die ganze Berlinale hinweg ist diese Reihe auch als Installation im Filmhaus aufgebaut.

Auch dieses Jahr besticht wieder das Generationen-Programm und speziell die Filme des 14+-Programms haben durch die Bank ein Niveau das Unterhaltung garantiert. Angesichts dessen bleibt zu hoffen, dass es die Filme nun endlich auch in stärkerem Maße schaffen, in die deutschen Kinos zu kommen. Das Prädikat 'Jugendfilm' scheint hier oft eher hinderlich zu sein.

orcival 7. Februar 2008 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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