Auf dem Heimweg von Leos Geburtstagsparty werden er und seine Freundin Amanda von zwei Fremden angepöbelt. Nachdem sie einem ersten Gerangel scheinbar entkommen sind, werden sie von den beiden verfolgt und bei der zweiten Begegnung löst sich schliesslich ein Schuß, der Amanda in den Bauch trifft. Kurze Zeit darauf stirbt Amanda im Krankenhaus an ihrer Verletzung.
Leo ist trotz der Unterstützung durch sein Umfeld vollkommen überfordert mit der Mischung von Verlust und Schamgefühlen und beginnt auf Rache zu sinnen. Immer fanatischer verrennt er sich in einen realitätsfernen Rachefeldzug, der vor allem seine beiden Freunde Josef und Shahab immer mehr vereinnahmt. In irrealer blinder Wut rennen die drei gegen die beiden erfahrenen Schläger an.
Das überzeugendste an Leo ist die Konsequenz mit der Fares die nicht gerade neue Geschichte des Einschlags eines unerwarteten Ereignisses in das Leben des Protagonisten erzählt. Aber wie gesagt, neu ist die Geschichte nicht. Das grösste Manko des Films andererseits ist (und damit sind wir wieder bei der Genreverortung) die fehlende Entscheidung, ob Leo bestimmt sein soll von den realistischen und zurückgenommen Bildern der Trauer oder den eher überdrehten Bildern des dilettantischen Rachefeldzugs. Das Drama der zunehmenden Abschottung Leos gegen seine Umwelt und die Frustration über die Ratschläge seines Therapeuten, der ihm nur immer wieder zur Geduld rät, sind für sich überzeugend. In sich überzeugen auch die sehr blutigen und in ihrer Erzählweise trotz des Inhalts an die Komödien Fares' erinnernden Szenen des dilettantischen Rachefeldzugs. Die Kombination der beiden Elemente jedoch gelingt nicht recht, und so bleibt Leo ein weiteres Zeugnis, dass der skandinavische Film sich auch in seinen schlechteren Exemplaren auf einem Niveau bewegt, von dem man im deutschen Film nur träumen kann. Denn sehbar ist Leo trotz aller Unentschiedenheit durchaus.
09.02. 21:30 Delphi Filmpalast (engl. UT)
10.02. 12:30 CineStar 8 (engl. UT)
11.02. 22:45 Cubix 9 (engl. UT)
12.02. 20:00 Colosseum 1 (engl. UT)
orcival
8. Februar 2008
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gefangen in Bildern der Kamera
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