[Leipzig] III: Animadok
b) Prayers for Peace
Der stimmigste Film des Programms war Dustin Grellas Prayers for Peace: Grellas Umgang mit dem letzten Tonzeugnis seines als US-Soldat im Irak gestorbenen kleinen Bruders, beeindruckt durch Nüchternheit und inszenatorisches Können. Von der ersten Szene an, in der der Erinnerungsfluß des alter egos des Regisseurs durch eine Installation (ein Zaun aus gelben Bändern, von denen jedes für einen toten Soldaten steht) ausgelöst wird, beherrscht der Film seine Mittel: während die Pastellzeichnungen des Films weitestgehend in schwarz-weiß gehalten sind und nur in einzelnen Szenen von verhaltener Farbigkeit durchbrochen werden, sind die Bänder der Installation gleich den Solidaritätsschleifen mit den Truppen im Irak grellgelb.
Auch während der Wiedergabe der Tonaufnahme läßt sich Grella das Bild nicht nehmen: die teils schwer verständliche Aufnahme wird durch Verschriftlichung des Gesagten verständlicher, aber Grella betont durch das Transkript auch die quasi-poetische Form des Gesprochenen.
orcival
29. Oktober 2009
(0 Shpiel)
gefangen in Bildern der Kamera
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