Sual Saguattis und Audrey Coianiz' Transit City #2 - Roma Astratta ist ein Film, den man zwar als wenngleich belanglose Party-Visuals auf der Party seiner Nachbarn akzeptieren würde, der aber auf einem Filmfestival definitiv deplaziert wirkt. Die bloße Leistung in Gebäuden geometrische Formen wiederzuerkennen ist ja wohl nichts, was man auf vorführen müsste. Dass dem Film jede darüberhinausgehende Gestaltung abgeht und er wahllos Gebäude, deren Abstraktion und Musik zusammenklumpt, verstärkt das Gefühl des Fehlgriffes.
Während aber Transit City #2 - Roma Astratta nur überflüssig ist, ist Gaza Hospital von Marco Pasquini richtiggehend ärgerlich: der Film ist ein weiteres Beispiel für die Gattung italienische dumm antizionistische Filme, die sich in ihrem 70er Jahre-Internationalismus für politisch halten. Der Film rekonstruiert teils in Interviews, teils mit Archivmaterial die Geschichte des Gaza Krankenhauses in Beirut. Was eigentlich ein spannedes Thema hätte werden können, reduziert Marco Pasquini erfolgreich auf die Aussage: mann, was Sabra und Shatila schlimm. Übrigens wussten Sie, dass Sabra und Shatila echt schlimm war. Wow, Sabra und Shatila, das war ein Massaker! - und das anderthalb Stunden lang.
Eine Auseinandersetzung mit der Rolle der PLO im Libanon, eine Erwähnung der gegenwärtig (nicht zuletzt im Film) sehr lebendigen Debatte in Israel um den Libanonkrieg als eine Art israelisches Vietnam und so weiter und so fort - alle auch nur irgendwie interessanten Fragestellungen bleiben ausgespart. Das ist definitiv die Art Filme, die in Bezug auf Fragen des Lebens in Israel und den arabischen Ländern eher Teil des Problems als Teil der Lösung sind.
orcival
29. Oktober 2009
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gefangen in Bildern der Kamera
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