Der Spion mit der Lizenz zum Prügeln
Der nicht vorhandene Plot dreht sich um die Anpreisung einer Laserpistole, die zur Unterstreichung der Gefahr mit Bauabsperrband beklebt wurde. Die Pistole ist natürlich in den Händen von ganz ganz bösen Menschen. Originellerweise werden diese als stets gut aussehende Frau (Eve gespielt von Lesley-Anne Down) und Frankenstein-Verschnitt (Wrecks gespielt von Richard Moll) dargestellt. Wobei die Family-values auch hier insofern gerettet werden als die ganz ganz böse Eve in jedweder Situation noch Zeit findet ihren Wrecks anzuhalten sich für sein Scheitern höflich zu entschuldigen.
Weil Waffen in den Händen von Hulky-Baby (aka Ray Chase) besser aufgehoben sind muss der die Waffe natürlich klauen (was nach 5 Minuten geschieht) und vernichten (was nach 80 Minuten geschieht). Was in den 75 Minuten dazwischen geschieht, ist eine Mischung aus Superman/Agenten-Film, in die zum Leidwesen der Zuschauer auch noch Chases Sohn Jeremy und seine Bagage eingebaut werden, um dem Absatzmarkt für den Verkauf der Spielzeugwaffe Identifikation zu ermöglichen. Und daher ist "Der Spion mit der Lizenz zum Prügeln" dann eben ein Hybrid aus Agentenfilm, TKKG, Fünf Freunde, Bud Spencer und Family-Values-Propaganda...
Insgesamt wäre das ob seiner vollständigen filmischen Irrelevanz natürlich ignorierbar, wären da nicht die nervige Lovestory des Sohnes mit einem ständig Rosa-tragenden und entsprechend auch Rosalie (kein Witz) heissenden Mädchen. Sowie die üblen Klischees in Bezug auf Shigeo, den Enkel des Spielzeugladenbesitzers Mr. Yamata.
Sehr erstaunt war ich übrigens als ich feststellte, dass der Film von 1996 ist, der Seheindruck sprach für Mitte der 80er Jahre. Was den Film zumindest für die Erkenntnis, das schlechte Filme einen ganz eigenen Zeitstil haben, beinahe wieder aufschlussreich macht. Aber halt nur bei 32fachem Durchspulen.
orcival
17. Januar 2007
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gefangen in Bildern der Kamera
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