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aufsmaulsuppe

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Berlinale - Ein paar erste Tipps
Einige Filme seien aus dem schier unermesslichen Programm herausgehoben:

Im Bereich der Spielfilme sind das von den Filmen, die ich bisher gesehen hab

Lemon Tree von Eran Riklis, der von den - im wahrsten Sinne des Wortes - Nachbarschaftsproblemen zwischen Israel und den Palästinensern handelt. Die palästinensische Witwe Salma lebt seit dem Tode ihres Mannes mehr schlecht als recht von den Erträgen eines Zitronenhains an der israelischen Grenze. Als ihr neuer Nachbar einzieht, wird der Zitronenhain zum Sicherheitsrisiko. Denn der Nachbar ist israelischer Verteidgungsminister. Salma zieht vor die israelischen Gerichte, um ihre Lebensgrundlage zu retten.
Weil Riklis es unterläßt, seinen einzigen Plot im Konflikt zu sehen und am Ende des Films dümmliche Symboliken zu strapazieren, wie es Eytan Fox in The Bubble und Udi Aloni in Forgiveness taten, gelingt ihm mit Lemon Tree einer der intelligentesten filmischen Kommentare zum Nahostkonflikt seit langer Zeit.

Fr 08.02. 19:00 Zoo Palast 1
Sa 09.02. 10:30 CinemaxX 7
So 10.02. 14:00 International
Di 12.02. 22:30 Colosseum 1

Brad Anderson (The Machinist) liefert mit Transibirian einen Film ab, der sich nicht recht entscheiden kann, was er will: das amerikanische Pärchen Roy und Jessie ist auf dem Rückweg von einem christlichen Gutmenscheneinsatz in China als sie die Backpacker Carlos und Abby treffen. Je länger die Begegnung dauert, desto eigenartiger erscheinen die beiden Rucksackreisenden. Als ihnen der Polizist Grinko (immer phänomenaler: Ben Kingsley) sehr eindringlich die Methoden des Drogenschmuggels auflistet, wächst das Misstrauen. Aber richtet es sich auch gegen den richtigen?
Das Meisterhafte des Films besteht definitiv darin, dass Anderson einen über sehr lange Zeit im Unklaren lässt, wer die "good guys" sind. Das Tempo des Films, der zu nahezu keinem Zeitpunkt wirkliche Thrillerspannung aufbaut, ist hingegen eher gewöhnungsbedürftig. Aber eigentlich reicht auch Andersons Wiederbelebung des klassischen Zugthrillers als Argument, um den Film sehenswert zu machen. Die Bilder wie sich der Zug durch verschneite Kiefernwälder Richtung Moskau kämpft, werden sich ins Gedächtnis einprägen.

Sa 09.02. 21:30 Zoo Palast 1
So 10.02. 13:00 CinemaxX 7
Mo 11.02. 17:00 Cubix 9
Di 12.02. 22:30 Cubix 7 & 8 Interlocked
Fr 15.02. 22:30 Colosseum 1



Auf dem Gebiet des Dokumentarfilms gibt es - dem Trend zum Dokfilmkino entsprechend - zahlreiche Entdeckungen zu machen. Hervorgehoben sei vor allem eine der sperrigsten Produktionen: die 190 Minuten lange, aber sehr lohnende Doku vom japanischen Politfilmemacher Wakamatsu, der mit United Red Army eine gründliche Untersuchung der japanischen Roten Armee versucht. Parallel laufen im Forum drei Filme Wakamatsus aus den 60er/ 70er Jahren Secrets Behind the Wall, Go, Go Second Time Virgin und Ecstasy of the Angels.

United Red Army läuft am:
Mi 13.02. 17:30 CineStar 8
Do 14.02. 12:30 Delphi Filmpalast
Fr 15.02. 20:00 Cubix 9
So 17.02. 12:30 Arsenal 1


Dem Vernehmen nach sehenswert sind Gunther Scholz' Sag mir, wo die Schönen sind... ud Eddy Morettis Heavy Metal in Baghdad.





Zu den Filmen, die auf auf der Berlinale laufen, sehenswert sind, andererseits aber auch schon einen deutschen Verleih haben gehört BenX. BenX von Nic Balthazar, der von dem etwas autistischen Teenie Ben handelt, der von seinen MitschülerInnen gemobbt wird und sich in ein Computerspiel flüchtet. Die Stärke des Films liegt darin, dass es ihm gelingt, aus diesem Stoff für einen Sozialarbeiterfilm eine spannende Handlung zu entwickeln, die durch überraschende Wendungen verblüfft. Da der Film andererseits im Mai im Verleih von Kinowelt anläuft, muss man den Film nicht unbedingt während der Berlinale sehen.

Mi 13.02. 19:30 Babylon Berlin
Do 14.02. 11:30 Babylon Berlin
So 17.02. 17:30 Colosseum 1

orcival 7. Februar 2008 (4 Shpiels) gefangen in Bildern der Kamera
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united red army ...
... ist kein dokumentarfilm, sondern ein feature film über eines der auch aus heutiger sicht noch interessantesten kapitel der geschichte der 'neuen linken', insofern er dem vernehmen nach u.a. abhandelt:

a) den versuchten zusammenschluss von auf theoretischer ebene durchaus unterschiedlichen, illegalisierten, studentisch dominierten und mit dem 'konzept stadtguerilla' experimentierenden organisationen unter ungünstigen bedingungen zur 'united red army' - und die ist, genau genommen, nicht mit der 'japanischen roten armee' zu verwechseln: denn die 'jra' wurde v.a. auch als antithese zum in wakamatus film verhandelten scheitern der 'ura' 1971 im nahen osten erst gegründet und von wakamatsu in einem anderen film porträtiert (red army/pflp: declaration of world war, 1971)
b) die problematik von subjektivierungsexperimenten, wie sie in der 'neuen linken' gang und gebe waren ... denn die eigentliche katastrophe, die ermordung einer reihe von eigenen mitgliedern, erfolgte - und das wird durch die fanatismus-rhetorik idr eher verdeckt - nicht zuletzt im zusammenhang mit dem versuch, traditionelle patriarchale verhaltensweisen im zuge der fusion zu überwinden

aber wie auch immer: da wakamatsu einer der interessantesten regisseure aus dem umfeld der hierzulande völlig zu unrecht entweder unbekannten oder zum kuriosum zusammengestutzten japanischen neuen linken ist, ist es tatsächlich lohnenswert, sich diesen und v.a. auch die älteren filme anzusehen - denn 'secret behind walls' ist grundsätzlich alltäglich nicht zugänglich und 'ecstacy of the angels' wohl einer der filme, die wie wenige andere debatten und stimmungslagen von grossen teilen der v.a. antiautoritären 'neuen linken' um 1970 reflektieren/definieren ...

hier abschließend ein link zu einer kurzen einführung zum regisseur und 'ecstacy':
http://www.viennale.at/cgi-bin/viennale/archiv/film.pl?id=1350&lang=de

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...ich bestreue mein Haupt mit Asche. Das war in der Tat wirr von mir.

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... shpiel
 
poppen unter stalin-postern ...
asche auf's haupt ist immer gut ... aber lass dir gesagt sein, dass 'secrets behind the wall' vielleicht kein meisterwerk ist, aber nicht nur ob der tatsache, dass man den so schnell nicht wieder zu gesicht bekommen wird, allemal die 3-7 euro eintritt wert sind ... zumal beim einzigen weiteren screening am kommenden dienstag um 14.00 wakamatsu selbst auch für q&a anwesend sein wird ... und da kann man schon einige fragen stellen zu dem film ... zumal er auch eine latte an problemen aufreisst: von der krise der japanischen neuen linken nach dem scheitern der ampo-kampagne 1959/60 über den abgesang auf die 'alte linke' (kp) und die probleme mit dem "arbeiter"-begriff (kann eine frau überhaupt ein 'arbeiter' sein, selbst wenn sie lohnarbeitet) bis hin zu ausstieg aus arbeiterklassendasein via studium und sexualität ... vielfach nur angerissen, aber immerhin ... und nicht zuletzt ist's schon wirklich interessant zu sehen, was die leute mal für pornographisch gehalten haben ...

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berlinale: regarde-moi & grandmother's flower
um deinen blog mal ein bisschen zu frequentieren:
a) nach kurzem nachdenken widerrufe ich meine positive wertung von 'grandmother's flower': ich kann dem film zwar nicht anlasten, dass ich gleich mal nach ner halben stunde eingenickt bin, weil ich eh um die mittagszeit immer müde werde, muss aber doch sagen, dass da um einiges mehr drin war: den südkorea als dezidiert antikommunistischen und daher auch höchstens bedingt demokratischen staat zu outen, ist zwar ganz nett, wird aber ebensowenig wirklich überzeugend wie die geschichte der eigenen familie (re)konstruiert ... stattdessen begnügt sich mun mit einigen eher oberflächlichen bohrungen in die geschichte seiner verwandten (i.d.r. im süden bzw. in japan lebende kommunistinnen und deren nicht immer in ihren pfaden wandelnde nachfahren) und steuert von beginn an im wesentlichen auf einen versöhnungs- und wiedervereinigungshumbug hinaus ... da hätte man sich eine sozialhistorische und analytische perspektive gewünscht ...

b) auch nicht wirklich die allerdings sehr hohen erwartungen erfüllen kann "regarde-moi", weil auch hier die regisseurin zu sehr auf "universale geschichte, die man auch noch in zehn jahren sehen kann", hinaus will ... und doch, diesen banlieue-film, der mit der männlichen perspektive bisheriger banlieue-filme in eigentlich ganz charmanter form nach der hälfte des films bricht, sollte man sich, wenn man denn interesse am thema hat, ansehen ... denn die abrupte perspektivverschiebung, die estrougo nach ca. einer 3/4 stunde vollzieht, um die geschichte dann neu und von beginn und mit akzentverschiebung auf die frauen im viertel aufzurollen und zu ende zu erzählen, funktioniert: nicht nur rücken plötzlich die zuvor von den jungs angehimmelten und bevormundeten 'mädchen' in den mittelpunkt der handlung ... nein, vielmehr erweisen sich deren interne beziehungen auch noch als vielleicht gar noch problematischer, sind sie doch von einem (nicht wirklich) erstaunlichen masse von gewalthaftigkeit und zudem rassistischen spaltungen geprägt ... kurzum: das ist sicher nicht der definitive 'gegenderede' banlieue-film, aber doch eine nicht übersehbare perspektivverschiebung ... allein schon, weil man sie selbst im zuge des films nachvollziehen muss ... daher doch: schaut ihn euch bei gelegenheit an ...

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