Stephen Hopkins: The Reaping
Warum dreht man solche Filme? Und warum gibt sich Hilary Swank, von der man zuletzt doch besseres gesehen hat, für solches her?
Bevor ich zum Verriss schreite kurz der Inhalt:
Katherine (Hilary Swank) ist eine Wissenschaftlerin an der Louisiana State University, die sich hauptsächlich damit befasst, vermeintliche Wunder auf den Boden wissenschaftlicher Tatsachen zurückzuholen.
Ihr neuster "Fall" führt sie und ihren Kollegen Ben dabei in ein kleines Nest in Louisiana, wo das ganze Dorf Jagd macht auf ein 11-12 jähriges Mädchen seit sich der Fluss rot verfärbt hat.
Ungefähr an dieser Stelle dreht der Film ab und mutiert in einen biblischen Endkampf (inklusive Plagen) zwischen einer satanischen Macht und Hilary Swank als quasi Abgesandte Gottes. Brrrrrr.....
Dabei hätte das Setting in den Sümpfen Louisianas ja eigentlich durchaus einiges hergegeben und auch für eine Reanimation des politisierten US_Horrofilms der 60er/70er Jahre gäb es ja nun Anlass genug, was wiederum ganz hervorragend zu der durchgedrehten Kleinstadt gepasst hätte- jedoch es hat nicht sollen sein...
Zu den gelungensten Passagen des Films gehört noch die Verwischung des Übergangs zwischen Wirklichkeit und Träumen. Das ist zugegebenermassen bei einem "Horrorfilm" nicht sonderlich originell, aber wo nichts ist, muss man halt suchen. Zudem setzt der Film dieses Mittel in solchen Massen und einer solchen Penetranz ein, dass es einfach nur noch nervt.
Geworden ist "The Reaping" nun also ein erzkonservatives, reaktionäres Machwerk. Um dies nur an der Figur der Katherine zu verdeutlichen: warum wenn nicht aus Zwecken der propagierung religiösen Unsinns gelingt es ihr erst als sie ihren ursprünglich doch verlorenen Glauben wiederfindet, gegen das "Böse" zu kämpfen. Und die eher weichseidene Symbolik wird noch unterstrichen, wenn sie unablässig als "(blonder) Engel" bezeichent wird und ihre KLeidung in einigen Schlüsselszenen dann auch noch weiss und betont weiblich (Nachtigall, ick hör dir laufen...) ist, im Gegensatz zu ihrem sonst eher pragmatischen Auftreten.
Bevor ich mich weiter ereifere: "The Reaping" ist definitiv ein FIlm bei dem man seine Penunzen in der Tasche lassen sollte.
orcival
12. April 2007
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gefangen in Bildern der Kamera
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