
Dass die katholische Kirche nur sehr begrenzt über Humor verfügt, ist ja nix neues, aber immer wieder unterhaltsam:
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orcival
22. November 2006
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Und was auf die Ohren weiss ich natürlich auch immer zu schätzen...
Als da wären: Neben der Audiothek der Uni Wien, die zumindest bislang eher Vorlesungen eigener ProfessorInnen bietet - und leider teilweise etwas dröge daherkommt - gibt es eine andere Onlineressource für das philosophisch interessierte Zwischendurchvergnügen: das Audioarchiv des Instituts für Theorie der Gestaltung und Kunst in Zürich.
Stöbern ist dringend empfohlen, hier jedoch einige meiner "Lieblinge":

Lorrain Dastons Vortrag "Images of Truth, Images of Objectivity"

Sander L. Gilman: "Glamour and Beauty - Imagining Glamour in the Age of Aesthetic Surgery"
und schliesslich Kaja Silvermans "The gaze - der Blick
orcival
22. November 2006
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Heute: Those jolly days of Cold War...
Auf archive.org liegen ja unzählige Schätze und jedesmal, wenn ich Teile davon zu sehen kriege, ärgere ich mich bunt, dass es nix vergleichbares für europäische Populärkultur der näheren Vergangenheit gibt. Dabei ist bei deutschen und französischen Lehr- und Aufklärungsfilmen doch bestimmt auch das eine oder andere Schmankerl dabei, oder erinnere ich mich meines Biounterrichtes da falsch...
Jedenfall möchte ich nun in unregelmässigen Abständen auf einige Filme der Gattung Gebrauchsanimation hinweisen, die sich auf besagter Seite auch reichhaltig vertreten findet...


"Destination Earth" ist ein von der amerikanischen Ölindustrie finanzierter Film, der in sehr vergnüglicher Weise die Segnungen des Fortschritts und kapitalistischer Individualisierung darstellt.
Ein Abgesandter des Mars kehrt von seiner Erkundungsreise zur Erde - übeaschenderweise natürlich nach Amerika - in den diktatorischen Staat des Mars zurück und berichtet von den zwei wichtigsten Dingen für ein besseres Leben: Öl und Wettbewerb!
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"It's Everybody's Business" beginnt damit, den amerikanischen Gründungsmythos zu erzöhlen, wie Menschen aus aller Welt nach Amerika kamen, um ihr Glück zu suchen (und es weil wir im Film sind auch finden).
Diese Einleitung wird verbunden mit einer - ob ihrer Komplexität - noch immer faszinierenden Schilderung des Wirtschaftssystems. Alle zahlen, damit es allen gut geht und alle profitieren gleichermassen davon. Stimmt zwar nicht, aber die Mischung von animierten Statistikillustrationen und beinahe abstrakten Formen, wie den animierten Geldströmen, sind erstaunlich auch in ihrer ästhetischen Qualität.




Natürlich spart der Film nicht mit Klischees, wie dem Managerbaseballteam, dass den Sieg im wirtschaftlichen Wettbewerb plant, der dauerkonsumierenden Arbeiterfrau und - wir haben fast darauf gewartet - die Rote Flut die gegen die Mauer der amerikansischen Verfassung brandet. Olé!
Schliesslich aber marschieren alle, Arbeiter, Farmer und Manager vereint hinter der von einer Frau getragenen Flagge her. (Warum es wichtig ist, dass eine Frau die Flagge trägt, lese man bei Silke Wenk nach).
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"Going Places" ist sehr ähnlich, nur ist das Beispiel hier eine Seifenfabrik von deren Florieren alle profitieren.
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Ein Meisterwerk ist "Why Play Leap Frog" , der am Beispiel eines Arbeiters aus einer Puppenfabrik, der sich über den Unterschied empört, der zwischen dem Preis für die Rohmaterialien und dem Verkaufspreis für die Puppen, die er mitherstellt, besteht. Aus heutiger Sicht erstaut es übrigens, dass alle diese Filme ökonomisch argumentieren, denn zur Zeit gewinnt man oft eher den Eindruck, dass selbst ölonomische Propaganda eher unerwünscht ist und gegen "Das Wunder von Bern" ausgetauscht wurden. Und bei der Wahl zwischen ökonomischer Propaganda und einem völkisch-nationalistischer Geschichtsklitterei weiss ich, was ich wähle...
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Und schliesslich als kleines Extra: Nixons Klampfe, Miss Anti-Baez (und trotzdem nicht sympathisch), Schöpferin solch brillianter Hirnschisshymnen wie Commie Lies: The one and only (I sure hope so)
Janet Greene
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orcival
22. November 2006
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Auf alle Fälle gibts jetzt doch noch ne grössere Reaktion auf diesen und ähnlich gelagerte Vorfälle und ich freue mich, auf folgende Veranstaltung aufmerksam machen zu dürfen
"Von der 'Rasse' zur 'Metapopulation'- Zum gegenwärtigen Rassismus in den Lebenswissenschaften"
2./3.Dezember 2006, ganztägig ab 10.30 Uhr
Ort: Universität der Künste (UDK) Berlin
Hardenbergstr.33 , Raum 158
orcival
21. November 2006
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Sherlock Holmes and the Woman in Green
Der Fall in "The Woman in Green" ist eigentlich simpel. Über London verstreut werden Frauen ermordet und jedem der Opfer wird ein Finger abgeschnitten. Das soll natürlich durchaus als Anspielung auf das Ripper-Thema gelten, was denn auch mindestens zwei Mal im Film explizit thematisiert wird. Zum einen wenn Holmes die Unterschiede zwischen dem vorliegenden Fall und den Rippermorden zusammenfasst und konstatiert, im aktuellen Fall habe man es nicht mit einem Verrückten, sondern einem genialen Verbrecher zu tun. Wer also? Richtig, Moriarty. Die zweite Anspielung liegt in Holmes moralinem Schlusswort, endlich könnten Londons Frauen sich wieder sicher fühlen. Das ist doch mal das geballte Auftreten von Angstmythen und gegenderten Räumen par excellence. Judith Walkowitz wäre stolz auf Rathbone.
Nach dieser Aufzählung was alles nicht überrascht nun aber die positiven Seiten: zumindest in Hinsicht auf populäre Vorstellungen von Hypnose und die damit verbundene Frage, wie denn Verantwortlichkeit in Fällen von Verbrechen, die unter Hypnose begangen wurden, zu bewerten sei, ist der Film hoch interessant.
Die Diskussion über Verantwortlichkeit und Hypnose dürfte wohl verbunden sein mit den etwa zeitgleichen Fragestellungen über Zurechnungsfähigkeit und soziale Ursachen, Kontexte von Verbrechen, wie sie etwa auch in Le crime de Monsieur Lange oder M-eine Stadt sucht einen Mörder angerissen werden.
zu M-Eine Stadt...
The Artist and the Killer: Fritz Lang’s Cinema of the Hand von Joe McElhaney Stanley Kauffmanns Essay zur Criterion Ausgabe von M.
Wers etwas billiger mag als bei Criterion kann den kompletten Film hier bei archive.org umsonst und legal runterladen.
Monsieur Lange
Hier eine Besprechung des Films und hier ein Auszug aus Martin O’Shaunghnessy Buch "Jean Renoir"
An dieser Stelle generell den Hinweis auf das lesenswerte Online-Buch Dokument des Grauens
Was bisher geschah:
Sherlock Holmes I: Sherlock Holmes der Proto-Superheld
Sherlock Holmes II: Sherlock Holmes and the Woman in Green
Sherlock Holmes III: Sherlock Holmes and the Voice of Terror
orcival
21. November 2006
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Übrigens beginnt heute wieder das tolle BalkanBlackBox BalkanBlackBox Festival. Wie jedes Jahr viele tolle Filme, die man wohl für lange Zeit sonst so nicht vor die Glubschen kriegt und ausserdem am Wochenende klasse Hummpa!
orcival
17. November 2006
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Sherlock Holmes der Proto-Superheld

Als Basil Rathbone begann Sherlock Holmes zu verkörpern, war Holmes natürlich längst ein Mythos. Aber es ist Rathbone hoch anzurechnen, dass die Mischung von an Conan Doyle angelehnten Drehbüchern mit bisweilen sehr aktuellen Themen aufging. Etwa in den 2. Weltkriegsfällen Sherlock Holmes and the Voice of Terror und Sherlock Holmes and the Secret Weapon.
Fairerweise muss man überhaupt weniger von Rathbones Verkörperung von Holmes reden, als vielmehr der Verkörperung des Duos Basil Rathbone/ Nigel Bruce in den Rollen von Holmes und Watson.
Als Krimibegeisterter heisst Sherlock Holmes noch einmal lesen immer auch, den frühen Klassiker einer Richtung von Krimis zu lesen. Und nicht umsonst war es vorrangig Holmes und nicht etwa Poes Dupin oder Gaboriaus Lecoq, der die Quelle vieler theoretischer Überlegungen zu Interpretationsverfahren darstellte, von Carlo Ginzburgs klassischem Essay über die Arbeiten von Eco und Sebeok zur Holmes'schen Methode, um nur einige prominente anzuführen.

Ein Punkt der in der Literatur erstaunlich wenig herausgestellt wird, ist übrigens die Nähe solcher Charaktere wie Holmes zu den späteren Superhelden. Vor allem wenn man das antagonistische Duo Holmes-Moriarty betrachtet.
Für diesen Übergang vom "Superdetektiv" zum Superhelden ist Rathbones Verkörperung auch insofern ein gutes Beispiel, als er vor allem in eben den Fällen, die bewusst im 2. Weltkrieg verortet sind, auch die moralische Botschaft transportiert, die im amerikanischen Gegenstück bereits von Superhelden vermittelt wird.
Eine andere Figur, die den Übergang Detektiv-Superheld illustirert ist übrigens Will Eisner's "The Spirit".
Was bisher geschah:
Sherlock Holmes I: Sherlock Holmes der Proto-Superheld
Sherlock Holmes II: Sherlock Holmes and the Woman in Green
Sherlock Holmes III: Sherlock Holmes and the Voice of Terror
orcival
17. November 2006
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Als da waeren erstens
"Beschleunigte Untote - Über das Auftreten lebender Toter im Film und die Transitionen eines Genres" von Joachim Allgaier.
In diesem kurzen Essay unternimmt es Allgaier eine Art Kulturgeschichte des Zombies zu schreiben...
"Goodbye suspense goodbye"? - Postmodern TV Crime in The Singing Detective (1986) and Twin Peaks (1990-91) von Eckart Voigts-Virchow versucht eine Analyse was das postmoderne an Krimiserien ist, ausmacht, bewirkt. Sehr angenehm zu lesen.
In der neusten Kinokultura-Ausgabe findet sich ein Aufsatz von Adam Lowenstein zu russischem fantastischem Kino, der zwei Mankos hat: a) er berücksichtigt den Animationsfilm nur sehr am Rande und b) noch unverzeihlicher: er ist zu kurz.
Lesen sollte den Artikel trotzdem, wer was übrig hat für russisches Kino und oder fantastisches Kino...
From the Tsars to the Stars - A Journey through Russian Fantastik Cinema.
orcival
17. November 2006
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