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aufsmaulsuppe

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NEU: die aufsmaulsuppe Kalender...
Gute Ideen soll man übernehmen. Und so nehme ich denn Klaus Idee eines Kinokalender auf. Sein Kalender für japanisches und asiatisches Kino, der euch im höchsten Masse empfohlen sei, hat mich angeregt sowas auch zu machen.

So gibt es nun von meiner Seite einen Kalender für Kinotermine (mit Schwerpunkt Berlin). Und weil ich schon einmal dabei bin, hab ich auch gleich noch einen für sonstige Termine (Tagungen, Konzerte, sonstige Veranstaltungen) angelegt.

Hier die Links im *ics-Format. Das lässt sich entweder zu den eigenen Googlekalendern hinzufügen, wenn man schon angemeldet ist oder mit Sunbird beziehungsweise der Thunderbirderweiterung lightning auslesen.

ics Adresse für den Kinokalender.

ics Adresse für den sonstigen Kalender.

Natürlich freue ich mich auch über Terminempfehlungen. Diese entweder als Kommentar hinterlassen oder an die Kontaktemail schicken.

orcival 27. Juli 2007 (1 Shpiel) Annonciertes
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Jens Lien: Anderland [Den Brysomme mannen]


Einer der Highlights des diesjährigen Fantasy Film Festes (und zugleich einer der Filme für den es sich auch dann lohnt hin zu gehen, wenn man mit Fantasy so rein gar nix am Hut hat) ist definitiv "Anderland" [OT: "Den Brysomme mannen"/ eng. Titel "The Bothersome Man".

Andreas hat den perfekten Job, einen Chef der ihn alle naselang fragt, ob er auch nicht zu viel arbeiten muss, eine nette Frau und sollte doch nun also bitte gefälligst mal glücklich sein. Ist er aber nicht. Und zwar weil das Eis nach nix schmeckt und seine Frau nur an Innenarchitektur denkt. Das ist so in etwa die Grundidee des Films.

Was nach nicht viel klingt, ist eine adäquat-zugespitzte Gesellschaftssatire zwischen "Brazil" und "Budbringeren" (der hierzulande unter dem recht schwachmatischen Titel "Wenn der Postmann gar nicht klingelt" lief). Mit "Budbringeren" teilt "Den Brysomme mannen" auch den Hauptdarsteller Trond Fausa Aurvaag. Bemerkenswert an der Umsetzung des Films sind die ruhigen, wunderschönen, absurden Bilder, in denen Regisseur Jens Lien und Kameramann John Christian Rosenlund die Geschichte erzählen. So beginnt der Film mit einer Szene, in der Andreas auf die U-Bahn wartet und sich ein Pärchen neben ihm scheinbar innigst küsst. Der Zoom auf das Pärchen zeigt die Dinge jedoch ein wenig anders. Mechanische Bewegungen, die durch die gleichgültig ins Unendliche gerichteten Augen eher nach Kaugummikauen als nach leidenschaftlichem Küssen aussehen.

Zugleich ist es interessant zu bemerken, dass der Film die Geschichte nicht wie etwa "Brazil" in einem sichtbar erfundenen Setting durchspielt, sondern in einem nur wenig überspitzten Alltag, de rgeprägt ist von Sauberkeit, Ordnung und Anpassung. Kritik an der Sterilität und Oberflächlichkeit des Lebens werden in "Den Brysomme mannen" stets zurückgewiesen mit dem Verweis, den meisten gehe es doch gut.

Lien, Rosenlund, Aurvaag und die anderen führen uns in ihrem Film das Grauen des Alltags nüchtern vor Augen.

orcival 27. Juli 2007 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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Helke Sander: Die allseitig reduzierte Persönlichkeit ReduPers


Der in den 60er und 70er Jahren bei der westdeutschen Linken viel diskutierte Lenin schrieb, im Kommunismus müsse jede Köchin lernen, die Staatsgeschäfte zu führen. Die Protagonistin in Helke Sanders Film über den alltäglichen Kampf der Fotografin Edda Chiemnyjewski ums wirtschaftliche Überleben untersucht 20 Jahre vor dem Aufkommen des Begriffs die prekarisierte Beschäftigung unter Bildjournalisten. Edda muss nicht einmal die Staatsgeschäfte leiten, um alle Hände voll zu tun zu haben: der Beruf, die Beziehung, das Kind...
Überall muss sie zurückstecken, muss sie sich reduzieren lassen, um überhaupt mit ihrem Leben zu Rande zu kommen: kurzum sie muss das an sich erleben, was aus der Mode gekommen ist als 'kapitalistische Zurichtung' zu bezeichnen.



Die langen Einstellungen des Films, mit denen Sanders die Durchdringung von Beruf und Privatleben, von der dauernden Suche nach dem Bild in den Film umsetzt, brauchen aus heutiger Sicht eine gewisse Eingewöhnungszeit, die Mühe wird aber durchaus mit inhaltlich wie ästhetisch ansprechenden anderthalb Stunden belohnt.

orcival 27. Juli 2007 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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Helke Sander: Der Beginn aller Schrecken ist Liebe


"Der Beginn aller Schrecken ist Liebe" handelt von der Dreiecksbeziehung zwischen Freya, Irmtraud und Traugott. Eigentlich sind Irmtraud und Traugott ein Paar, aber neuerdings zeigen auch Freya und Traugott vermehrtes Interesse aneinander.
In dieser beschäftigt sich Helke Sander mit den heterosexuellen Beziehungsvorstellungen im Westdeutschland der 80er Jahre. Immer wiederkehrende ironisierende Kitschszenen und Schnipsel aus Filmen durchbrechen die - man mag mutmassen - gewollt dröge Atmosphäre eher zeigender als spielender SchauspielerInnen.
"Der Beginn aller Schrecken ist Liebe" wirkt heute durchaus zwiespältig, da er sich als Fernsehproduktion einer stärkeren Auseinandersetzung mit filmischen und inhaltlichen Konventionen befleissigt als etwa "Redupers". Die Ironisierung bleibt jedoch ebenso zeitverhaftet wie die filmische Aufarbeitung. Das Thema, die Darstellung einer auf Härte orientierten Gesellschaft gegen die sich die Rebellion in den Beziehungsvorstellungen richtet(e) und einzelne Szenen sind andererseits durchaus noch immer spannend.

orcival 27. Juli 2007 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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Helke Sander: Völlerei? - Füttern!


"Völlerei? - Füttern!" ist ein brilliant amüsanter Kurzfilm von Helke Sander, die in ihren längeren Filmen oft zur Intellektualität neigt. Der Plot ist schlicht und schnell erzählt: Adam und Eva im Paradies, Eva isst den berühmten Apfel, Adam knabbert auch ein wenig daran, schiebt nach Gottes Standpauke aber alles auf Eva.



Sanders Inszenierung der Geschichte mit einem Zottel-behangenen Adam und einer ebenso zotteligen Eva, deren äffisches Herumgehüpfe, die Art wie Eva vernehmlich schmatzend und sabbernd den Apfel verspeisst, all dies sieht nach viel Spass bei den Dreharbeiten aus, der sich beim Sehen überträgt...



Gleichzeitig ist der Film aus heutiger Sicht natürlich auch eine Wiederentdeckung wert, wie feministische Debatten der 80er Jahre sich mit spassiger Umsetzung verbanden. Allgemein scheint mir Politik vor 1990 ja doch meist eher als unspassig wahrgenommen zu werden. Man kann das einfach nicht oft genug widerlegen.


orcival 27. Juli 2007 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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Susanne Ofterdinger: Nico - Icon


Es war ja fast abzusehen und das Thema gibt ja nun auch durchaus einiges her. Jedoch, jedoch Susanne Ofterdingers Porträt der Ikone Nico (deren ganzer Zwiespalt zwischen Glamour und Bürgerlichkeit klar wird wenn man ihren bürgerlichen Namen Christa Päffgen liest/hört) ist denn doch leider etwas konventionell geraten.

Der Film bietet natürlich Interviews mit Angehörigen, Freunden, Freundinnen, Weggefährten und ähnlichen Menschen und (man muss dies seit einiger Zeit bei Musikdokus ja gesondert vermerken) erspart der Menschheit einen weiteren Auftritt von "How I Saved the World on My Own"-Bono. Dabei wird natürlich in gewisser Hinsicht ein Kaleidoskop von Geschichten und Geschichtchen erzählt, aber irgendwie schafft der Film es nicht so recht rüberzubringen warum einen das heutzutage interessieren sollte.



So kann man den Film sehr gut gucken, wenn man schon immer mal nen Film über Nico gucken wollte, oder sich einem vermeintlichen Seitenarm der Warholiana widmen möchte, aber eben hier scheinen mir auch die vergebenen Chancen zu liegen, denn der Film stellt gut unter Beweis, dass man das damals revolutionäre Nicos eben nicht durch ein Nachzeichen der Biographie aufweist. Wahrscheinlich hätte man solche Interviewpartnerinnen wie z.B. Cyndi Lauper gebraucht, um zu erfahren wie die Wahrnehmung war. Denn gerade im Falle Nicos scheint mir die Wechselwirkung zwischen Wirkung, gewünschter Wirkung, Pose und Leben grundsätzlich für das Verständnis zu sein, weshalb Nico so gelebt hat, wie sie gelebt hat. Ausserdem hätte die Lauper Cyndi vielleicht ja auch die Anschlussfähigkeit für solche Phänomene wie Punk oder die in den 70er/80ern aufkommenden Elektrogeschichten aufzeigen können.



Anderen Punkte, denen der Film keine rechte Aufmerksamkeit schenkt, die aber immer mal wieder anklingen, sind etwa die Sexualpolitiken im New York der 60er Jahre und der Warholschen Factory darin oder auch dass das Phänomen der ganzen Warholgeschichten überhaupt viel zu interessant ist, um es der in Fachgrenzen denkenden Kunstgeschichte zu überlassen. Merke: wer Warhol im Rahmen aufhängt, hat weniger als die Hälfte verstanden.



Schön an dem Film ist es andererseits, dass er aufräumt mit der Mär, Nico sei doch "die da von Velvet Underground und der Factory gewesen" und zeigt, dass es eher so war, dass die Factory Crew fasziniert war von dem was Nico als Phänomen schon vorher war.

Als kleiner ergänzender Sehtipp sei hier mal wieder auf "Nomi Song" hingewiesen. Und wem es zu viel ist, sich zwei Filme hintereinander anzusehen, der gucke wenigstens die Nomi-Performances aus den Extras der "Nomi Song"-DVD...

orcival 27. Juli 2007 (0 Shpiel) gefangen in Bildern der Kamera
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Nächste Woche: TU Wahlen
Wenige Ereignisse waren eine derartige hochschulpolitische Katastrophe wie die Wahl der Vollblutdeppen vom RCDS in den TU Asta.

Und weil die Herren Macker wohl ahnen, dass eine Wiederwahl eher unwahrscheinlich ist, da ihre ganze "Leistung" im Zerstören aller Infrastruktur lag, die sich TU-Asten über die letzten rund 40 Jahre aufgebaut haben (Druckerei, Solibeitrag der Studentenschaft, Beratungsmöglichkeiten etc).

Nächste Woche gibt es endlich die Möglichkeit, den RCDS wieder aus dem TU-Asta zu fegen, deshalb: WÄHLEN GEHEN!

Mehr Infos hier

orcival 23. Juni 2007 (0 Shpiel) Annonciertes
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