Gao Wendongs Film leistet deutlich weniger Kontextualisierung als etwa Ren xiao yao (aka Unknown Pleasures) von Zhang Ke; auch die Blicke über den Häuserblock auf einen sich wandelnden Stadtteil schaffen nicht diesen Eindruck von Umbau (der in Unknown Pleasures im wahrsten Sinne des Wortes greifbar wird - nahezu jede Szene spielt auf oder vor einer Baustelle). Schlussendlich blieb mir unklar, wovon der Film erzählen möchte: tritt doch im Verlauf des Films die Schilderung der Situation zunehmend hinter der Liebesgeschichte der beiden zurück. Nach dieser Wende kam mir dann anders als Lukas die Würdigung von Bergman, Antonioni und Yang auch eher prätentiös vor - ein bisschen wie ein Pubertätsgedicht das Celan gewidmet wird.
orcival
21. Februar 2008
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God Man Dog konzentriert sich vor allem auf eine Schilderung des Alltags im heutigen Taiwan: im Mittelpunkt des Films stehen zwei Familien. Einerseits ein Designer und seine Frau, die als Handmodel arbeitet, die eher der wohlbetuchten Mittelschicht angehören, andererseits ein dem Alkohol zugeneigter Gelegenheitsarbeiter und dessen Frau, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen, indem sie die Gewinne von Bonusaktionen von Lebensmittelverpackungen verkaufen. Ergänzt werden die Protagonisten durch einen älteren Mann, der mit einem Lastwagen voller Buddhastatuen durch das Land fährt und auf eine neue Beinprothese spart und schliesslich den jungen Xian, der durchs Land reist, indem er sich im Gepäckraum von Bussen versteckt.
Singing Chens zweiter Langfilm nach ihrem Debut Wo jiao A-Ming la (aka Bundled) zeichnet ein ernüchterndes Bild Taiwans. Den von Problemen geplagten Familien und in ihnen vor allem den Frauen, die unter ihren Männern zu leiden haben, stellt der Film den Lastwagenfahrer mit den Buddhastatuen gegenüber, der die Reste einer ganz wörtlichen Entsorgung der buddhistischen Traditionen aufliest.
Die Geschichte, die der Film erzählt, ist durchaus ansprechend und der Film auch nicht schlecht gemacht, so recht Fahrt aufnehmen will der Fluss der Erzählungen und Bilder aber auch nicht und God Man Dog bleibt trotz einiger netter Szenen ein etwas plätschernd geratener Vertreter des im Forum schon obligatorischen Alltagsfilms aus taiwanesisch-chinesischen Gefilden.
orcival
21. Februar 2008
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orcival
21. Februar 2008
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Auf dem Heimweg von Leos Geburtstagsparty werden er und seine Freundin Amanda von zwei Fremden angepöbelt. Nachdem sie einem ersten Gerangel scheinbar entkommen sind, werden sie von den beiden verfolgt und bei der zweiten Begegnung löst sich schliesslich ein Schuß, der Amanda in den Bauch trifft. Kurze Zeit darauf stirbt Amanda im Krankenhaus an ihrer Verletzung.
Leo ist trotz der Unterstützung durch sein Umfeld vollkommen überfordert mit der Mischung von Verlust und Schamgefühlen und beginnt auf Rache zu sinnen. Immer fanatischer verrennt er sich in einen realitätsfernen Rachefeldzug, der vor allem seine beiden Freunde Josef und Shahab immer mehr vereinnahmt. In irrealer blinder Wut rennen die drei gegen die beiden erfahrenen Schläger an.
Das überzeugendste an Leo ist die Konsequenz mit der Fares die nicht gerade neue Geschichte des Einschlags eines unerwarteten Ereignisses in das Leben des Protagonisten erzählt. Aber wie gesagt, neu ist die Geschichte nicht. Das grösste Manko des Films andererseits ist (und damit sind wir wieder bei der Genreverortung) die fehlende Entscheidung, ob Leo bestimmt sein soll von den realistischen und zurückgenommen Bildern der Trauer oder den eher überdrehten Bildern des dilettantischen Rachefeldzugs. Das Drama der zunehmenden Abschottung Leos gegen seine Umwelt und die Frustration über die Ratschläge seines Therapeuten, der ihm nur immer wieder zur Geduld rät, sind für sich überzeugend. In sich überzeugen auch die sehr blutigen und in ihrer Erzählweise trotz des Inhalts an die Komödien Fares' erinnernden Szenen des dilettantischen Rachefeldzugs. Die Kombination der beiden Elemente jedoch gelingt nicht recht, und so bleibt Leo ein weiteres Zeugnis, dass der skandinavische Film sich auch in seinen schlechteren Exemplaren auf einem Niveau bewegt, von dem man im deutschen Film nur träumen kann. Denn sehbar ist Leo trotz aller Unentschiedenheit durchaus.
09.02. 21:30 Delphi Filmpalast (engl. UT)
10.02. 12:30 CineStar 8 (engl. UT)
11.02. 22:45 Cubix 9 (engl. UT)
12.02. 20:00 Colosseum 1 (engl. UT)
orcival
8. Februar 2008
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Anders schaut es mit der Hommage aus, die sich einem der ganz grossen des europäischen Kinos widmet - Francesco Rosi. Dass der Name vielen trotzdem nichts sagt und allerhöchstens die Sciascia-Verfilmung Cadaveri eccelenti (aka Die Macht und ihr Preis) einen gewissen Wiedererkennungseffekt zeitigt, erstaunt irgendwie, wenn man bedenkt, dass Rosi so was wie der italienische Ken Loach ist. Und filmisch bisweilen eher ambitionierter.
Rosi hat begonnen als Regieassi bei Visconti. Die 60er Jahre und das verbreitete Interesse für Sozialrebellen (das bekannteste Beispiel ist das Buch von Hobsbawm) bildeten den idealen Boden, auf den ein Film wie Salvatore Giuliano fallen konnte. (Nebenbei sei gesagt, dass sich in dieser Richtung noch einige Filme der Wiederentdeckung harren, wie etwa Carlo Lizzanis Banditi a Milano von 1968).
Rosis süditalienische Herkunft zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk - ob in den Mafiafilmen, die nie nur Mafiafilme sind, sondern immer auch Filme über das vom dauernden Ausnahmezustand geprägtes System Italiens der 60er/70er Jahre, den Literaturadaptionen wie Cristo si è fermato a Eboli (aka Christus kam nur bis Eboli; nach Carlo Levi) oder La tregua (aka Die Atempause; nach Primo Levi) und schliesslich der späten Dokumentation Diario napoletano (Neapolitanisches Tagebuch).
Mit Rosi kann man die Position eines im Umfeld des PCI angesiedelten Filmemachers sehen, der eines der filmischen Ballungszentren links-intellektueller Filmkultur der 70er Jahre wurde. Und wie Leonardo Sciascia dürfte man in Rosi wohl auch einen Exponenten der kulturellen Auswirkungen entdecken, die die ihrerseits vom Operaismus inspirierte Microstoria entwickelte. Die räumlich-zeitlich begrenzte Recherche war danach selten so politisch aufgeladen.
Sehr lesenswert zu Rosis Filmographie ist noch immer Georg Seeßlens kluger Text über Rosi von '87 klick und anlässlich der Hommage reflektiert Ekkehard Knörer über Nähe und Abgrenzungen von Rosis Cine-inchiesta zum Detektivkino klick.
orcival
8. Februar 2008
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Eine sehr lesenswerte Berichterstattung über die Berlinale macht Lukas.
Zu Heavy Metal in Baghdad findet sich eine lesenswerte Besprechung bei Thomas
orcival
7. Februar 2008
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Annonciertes
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Im Bereich der Spielfilme sind das von den Filmen, die ich bisher gesehen hab
Lemon Tree von Eran Riklis, der von den - im wahrsten Sinne des Wortes - Nachbarschaftsproblemen zwischen Israel und den Palästinensern handelt. Die palästinensische Witwe Salma lebt seit dem Tode ihres Mannes mehr schlecht als recht von den Erträgen eines Zitronenhains an der israelischen Grenze. Als ihr neuer Nachbar einzieht, wird der Zitronenhain zum Sicherheitsrisiko. Denn der Nachbar ist israelischer Verteidgungsminister. Salma zieht vor die israelischen Gerichte, um ihre Lebensgrundlage zu retten.
Weil Riklis es unterläßt, seinen einzigen Plot im Konflikt zu sehen und am Ende des Films dümmliche Symboliken zu strapazieren, wie es Eytan Fox in The Bubble und Udi Aloni in Forgiveness taten, gelingt ihm mit Lemon Tree einer der intelligentesten filmischen Kommentare zum Nahostkonflikt seit langer Zeit.
Fr 08.02. 19:00 Zoo Palast 1
Sa 09.02. 10:30 CinemaxX 7
So 10.02. 14:00 International
Di 12.02. 22:30 Colosseum 1
Brad Anderson (The Machinist) liefert mit Transibirian einen Film ab, der sich nicht recht entscheiden kann, was er will: das amerikanische Pärchen Roy und Jessie ist auf dem Rückweg von einem christlichen Gutmenscheneinsatz in China als sie die Backpacker Carlos und Abby treffen. Je länger die Begegnung dauert, desto eigenartiger erscheinen die beiden Rucksackreisenden. Als ihnen der Polizist Grinko (immer phänomenaler: Ben Kingsley) sehr eindringlich die Methoden des Drogenschmuggels auflistet, wächst das Misstrauen. Aber richtet es sich auch gegen den richtigen?
Das Meisterhafte des Films besteht definitiv darin, dass Anderson einen über sehr lange Zeit im Unklaren lässt, wer die "good guys" sind. Das Tempo des Films, der zu nahezu keinem Zeitpunkt wirkliche Thrillerspannung aufbaut, ist hingegen eher gewöhnungsbedürftig. Aber eigentlich reicht auch Andersons Wiederbelebung des klassischen Zugthrillers als Argument, um den Film sehenswert zu machen. Die Bilder wie sich der Zug durch verschneite Kiefernwälder Richtung Moskau kämpft, werden sich ins Gedächtnis einprägen.
Sa 09.02. 21:30 Zoo Palast 1
So 10.02. 13:00 CinemaxX 7
Mo 11.02. 17:00 Cubix 9
Di 12.02. 22:30 Cubix 7 & 8 Interlocked
Fr 15.02. 22:30 Colosseum 1
Auf dem Gebiet des Dokumentarfilms gibt es - dem Trend zum Dokfilmkino entsprechend - zahlreiche Entdeckungen zu machen. Hervorgehoben sei vor allem eine der sperrigsten Produktionen: die 190 Minuten lange, aber sehr lohnende Doku vom japanischen Politfilmemacher Wakamatsu, der mit United Red Army eine gründliche Untersuchung der japanischen Roten Armee versucht. Parallel laufen im Forum drei Filme Wakamatsus aus den 60er/ 70er Jahren Secrets Behind the Wall, Go, Go Second Time Virgin und Ecstasy of the Angels.
United Red Army läuft am:
Mi 13.02. 17:30 CineStar 8
Do 14.02. 12:30 Delphi Filmpalast
Fr 15.02. 20:00 Cubix 9
So 17.02. 12:30 Arsenal 1
Dem Vernehmen nach sehenswert sind Gunther Scholz' Sag mir, wo die Schönen sind... ud Eddy Morettis Heavy Metal in Baghdad.
Zu den Filmen, die auf auf der Berlinale laufen, sehenswert sind, andererseits aber auch schon einen deutschen Verleih haben gehört BenX. BenX von Nic Balthazar, der von dem etwas autistischen Teenie Ben handelt, der von seinen MitschülerInnen gemobbt wird und sich in ein Computerspiel flüchtet. Die Stärke des Films liegt darin, dass es ihm gelingt, aus diesem Stoff für einen Sozialarbeiterfilm eine spannende Handlung zu entwickeln, die durch überraschende Wendungen verblüfft. Da der Film andererseits im Mai im Verleih von Kinowelt anläuft, muss man den Film nicht unbedingt während der Berlinale sehen.
Mi 13.02. 19:30 Babylon Berlin
Do 14.02. 11:30 Babylon Berlin
So 17.02. 17:30 Colosseum 1
orcival
7. Februar 2008
(4 Shpiels)
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Die Vorteile und Probleme sind die gleichen wie immer und funktionieren wird alles trotzdem. Auch wenn ich ganz egoistisch schon extremst genervt bin, von der Pressearbeit der Berlinale, die noch immer institutionell abgesicherten Tölpeln, wie „BZ Kultur“ (das kann eigentlich nur ein Witz sein) den Vorzug gibt vor all den kleinen Medien, die eventuell auch wirklich über eine Film berichten würden und nicht nur Kosslicks Nasenhaare photographiert.
Und schön auch, dass schon am ersten Tag auf das sicherlich nette Dokument des Alterns der Stones von Martin Scorsese, das den Wettbewerb eröffnet, das Selbstbekenntnis des Panoramas folgt: denn der Eröffnungsfilm Mermaid [Rusalka] ist definitiv einer der schlechtesten Filme des Panorama Programms und zudem der Beweis des anhaltenden Dramas der russischen Arthouse-Sparte.
Und wenn das Programm auch einige Schmankerl aufweist, wie Eran Riklis brillianten neuen Film Lemon Tree oder die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko angesiedelte Dystopie Sleep Dealer.Es zeigt sich, dass das Panorama zunehmend zwischen Resterampe für den Wettbewerb und dem Forum zerrieben wird. Um so mehr als Wieland Speck es kontinuierlich schafft, die grottigsten Queerfilme des Jahres an Land zu ziehen. Wie das bei der stetig wachsenden Auswahl an guten queeren Filmen gelingt, bleibt ein Rätsel. Tiefpunkt ist diesmal der „Farmboy fucks Collegeboy in the Bible-Belt“-Streifen Dream Boy von James Bolton.
Dass das Forum mit einer Reminiszenz an sich selbst eröffnet ist angesichts des absolut gerechtfertigten überragenden Erfolgs des Guy Maddin und Isabella Rossellini vom letzten Jahr absolut gerechtfertigt. Neben dem Langfilm My Winnipeg, den die beiden dieses Jahr ins Rennen schicken, gibt es Rossellinis erste eigene Filmarbeit zu bewundern, die Insektenporno-Reihe Green Porno. Über die ganze Berlinale hinweg ist diese Reihe auch als Installation im Filmhaus aufgebaut.
Auch dieses Jahr besticht wieder das Generationen-Programm und speziell die Filme des 14+-Programms haben durch die Bank ein Niveau das Unterhaltung garantiert. Angesichts dessen bleibt zu hoffen, dass es die Filme nun endlich auch in stärkerem Maße schaffen, in die deutschen Kinos zu kommen. Das Prädikat 'Jugendfilm' scheint hier oft eher hinderlich zu sein.
orcival
7. Februar 2008
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Sylke Enders (Kroko) neuer Film heisst Mondkalb. Wie schon in Kroko gilt Enders Interesse dem Verhältnis von Menschen zu sich selbst und den Schwierigkeiten, die das beim Kontakt mit anderen mit sich bringen kann. In Mondkalb geht es vorrangig um die Protagonistin Alex (sehr angenehm: Juliane Köhler), die frisch aus dem Gefängnis kommt, nachdem sie ihren Mann vermöbelt hat. In einem ostdeutschen Nest versucht sie einen Neuanfang und handelt sich gleich am ersten Tag die Bekanntschaft des verwitweten Fahrschullehrers Piet (wie immer nett: Axel Prahl) und seines Sohnes Tom (Leonhard Carow) ein. Ungewollt hat Alex mehr Verantwortung für andere zu tragen, als ihr lieb ist.
Die Stärke des Films liegt definitiv darin, dass er das immer wieder erwähnte Dilemma, "dass man nicht aus seiner Haut heraus kann", nicht zugunsten eines artifiziellen Happy Ends opfert.
Mondkalb ist die Art Film über die Suche nach Ruhe und Normalität, die nie im Rückzug zu haben ist, als die auch ein Film wie Henner Wincklers Lucy viel gewonnen hätte.
Wenig überraschend, dass Eran Kolirins Film Bikur Ha-Tizmoret (Die Band von Nebenan) brilliant ist. Nachdem ich den Film am Montag zum dritten Mal gesehen hab, bin ich immer noch schwer angetan. Kolirin schildert, den Besuch eines von der Abwicklung bedrohten ägyptischen Polizeiorchesters in Israel. Als die Musiker sich verfahren, landen sie in einem Wüstennest und sind gezwungen, die Nacht dort zu verbringen. In zauberhafter Melancholie erleben die Musiker und ihre Gastgeber eine aussergewöhnliche Nacht.
Wie politisch eine solche Erzählung alltäglicher Begegnungen sein kann, zeigt das Verbot des Films durch die ägyptische Regierung bei diversen Filmfestivals. Das ist eigentlich um so erstaunlicher, als Kolirin mit Die Band von Nebenan auch einen klugen Film über das Bild des südlichen Nachbarn in Israel gedreht hat.
In diesem Kontext ist Kolirins Interview im Presseheft des deutschen Verleihs sehr lesenswert:
klick
Last but no least: gleich zweimal war innerhalb des letzten Monats Erwins Keuschs Spielfilmdebut Das Brot des Bäckers von 1976 zu sehen. Zuletzt am Dienstag in Anwesenheit von Keusch. Und auch auf den zweiten Blick finde ich den Film sehr gelungen.
Keusch erzählt die Geschichte des Bäckerlehrlings Werner (Bernd Tauber), der bei Bäckermeister Baum (sehr überzeugend Günter Lamprecht) seine Lehre macht. Durch die Eröffnung des örtlichen Supermarktes und den allgemeinen Preisdruck sieht sich Baum vor mehr oder minder unlösbare Probleme gestellt.
Einen Teil des Films macht es aus, dass Keusch die Probleme des Bäckers Baum vor den politischen Diskussionen der Zeit schildert; so sieht Baums eigener Sohn seinen Vater als Mittelständler eingekeilt zwischen der Notwendigkeit als "Kapitalist" zu denken und sich zugleich in der Situation der "Arbeiter" zu befinden. Dass diese Analyse ohne Folge bleibt und nicht zum Handeln befähigt, wenn es um die eigene Existenz geht, erzeugt eine politische Spannung, die sich auch heute noch überträgt. Zugleich meint man im Film über weite Strecken förmlich den Duft von krustigem Brot zu riechen. Und gutes Brot, dass wolln wa doch alle...
orcival
7. Februar 2008
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